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1. Das Altertum - S. 7

1907 - Leipzig : Voigtländer
5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer. 7 2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme, 3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris. § 6. Die Babylonier und Assyrer. 1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer. 2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde. 3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat, *) Assyrische Keilschrift: -<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3= sibä a uma ma i na ka scha a di sibä uma ina kaschädi £Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir uschessima summatu umaschschir — Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los. (Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.) Volk Religion Bildung kickerbau Weberei Handel

2. Das Altertum - S. 4

1897 - Leipzig : Voigtländer
4 Nebenflsse, doch der 1000 m breit, viermal so wasserreich als der Rhein an seiner Mndung, durchstrmt er dieses Land, und teilt sich zuletzt in mehrere Arme. 2. gypten. Das Nilland gypten ist ein nur 24 Meilen (1530 km) breites, im Osten mtb Westen von den Gebirgen eingeschlossenes Thal, das sich im Norden zu einer Tiesebene erweitert. Diese Ebene wird, weil sie, von zwei Armen des Nilstroms und dem Meere umgeben, die Gestalt eines Drei-ecks hat, (nach dem griechischen Buchstaben das Delta genannt. gypten, eine schmale grne Oase von ppiger Fruchtflle" inmitten uu-absehbarer Wste, ist ein Geschenk des Nils". Der mchtige Strom befruchtet das Land durch alljhrliche b ersch w emmung. Wenn der Schnee auf den Hochgebirgen seines Quelllandes schmilzt, wenn die tro-pischen Regengsse an seinem oberen Laufe eintreten, schwillt mit der Sommersonnenwende der Nil allmhlich an. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und der flutet das ganze Thal, soda er zu Ende September mehr als sechs Meter der dem nie-brigften Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu wieder, berall einen fruchtbaren Schlamm zurcklassend. Die Erfrischung des Bobens durch die berschwemmung, seine Befruchtung durch diesen Schlamm, die Abkhlung der Luft durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal mit Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch sr andere Völker. Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude, von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit S als und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte K a st e n d.h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die er st e und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschf-tigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Indessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Koste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gew erb treib enden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden sr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Die gypter verehrten als Götter die schaffenden.

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 6

1891 - Leipzig : Voigtländer
6 diesen Schlamm, die Abkhlung der Lust durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird, als die Hitze stark ist und die Sdweststrme den Sand und Staub der Sahara zuweilen der das westliche Grenzgebirge bis in den Nil hineintreiben. Dem Lande am untersten Laufe des Nil, dem Delta, sendet die Nhe des Meeres von Zeit zu Zeit Regengsse, und acht Monate hindurch wird das ganze nach dem Mittel-meere geffnete Thal von erfrischenden Nordwinden durchweht. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal von Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch fr andere Völker (vgl. die Geschichte Josephs). Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude :c., von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittelgypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit Sai's und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeit-sames, gottesfrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten d. h. streng voneinander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester, die nicht nur dem Religionswesen vorstanden, sondern sich auch allein im Volke mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten; sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Bau-meister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. brigens war den Knigen, die Pharaonen (d. i. Shne des Sonnengottes Ra) genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbetreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden fr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Als Götter wurden von den gyptern

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 71

1907 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 71 Friedrichs Staatsverwaltung. Landwirtschaft. Friedrichs grte Sorge nach dem Kriege war, die Wunden, die dem Lande geschlagen worden waren, zu heilen. Er schickte den Bauern Saatkorn, stellte ihnen die entbehrlichen Militrpferde zur Verfgung und beurlaubte eine Anzahl Soldaten, um den Landleuten zu helfen, die verdeten Felder wieder zu bestellen. Viele Millionen Mark hat er fr Ackerbau und Gewerbe verwandt. Aus Spanien wurden Schafe eingefhrt, die Bienenzucht wurde als lohnende Nebenbefchf-tigung den Bauern empfohlen. Den Klee, der damals im Osten noch wenig bekannt war, empfahl Friedrich als nahrhaftes Viehfutter. Die sumpfigen Gegenden an der Oder lie er austrocknen und gewann dadurch 60000 Hektar Ackerland. Zur Hebung des Ackerbaues lie Friedrich Wrttemberger und Hessen kommen, die Viehzucht durch Hollnder, Gartenbau und Obstzucht durch Pflzer verbessern, fr den Seidenbau gewann er Italiener. Sorge fr die neuen Provinzen. In dem eroberten Schlesien lie er mehrere hundert Drfer anlegen und fnfzehn ansehnliche Städte auf knigliche Kosten wieder aufbauen. In den Gebirgsgegenden entwickelte sich eine groartige Leinwandindustrie. Auch fr Westpreuen und Posen, die ihm durch die Teilung Polens zufielen, sorgte der König in gleicher Weise. Drfer und Städte, Kirchen und Schulen wurden neu angelegt oder wieder aufgebaut. Weite Strecken sumpfigen Bodens an der Netze wurden entwssert und mit deutschen Ansiedlern besetzt. Tabaksmonopol. Um die Steuerzahlung zu erleichtern, behielt der König dem Staate das alleinige Verkaufsrecht des Tabaks vor; der Gewinn flo in die Staatskasse; was auf diese Weise einkam, brauchte nicht durch Steuern aufgebracht zu werden. Ein solches Vorrecht des Verkaufs nennt man Monopol. Handel und Gewerbe. Jede Art von Handel und Gewerbe be-frderte der König. Leinwand wurde nach Amerika ausgefhrt; Baum-Wollspinnerei, Sammetsabrikation, Seidenbau, Porzellanfabrikation, Zucker-siederei wurden gefrdert. Zur weitern Belebung des Handels verband er Havel und Elbe durch den Planer Kanal, Oder und Havel durch den Finow-Kanal; desgleichen wurden Weichsel und Oder durch einen Kanal verbunden. Nun war dem Handel eine Wasserstrae von der Elbe bis zur Weichsel geschaffen. Kunst und Wissenschaft. Auch Kunst und Wissenschaft erfreuten sich feiner Frsorge; er selbst schrieb viele Bcher, darunter eine Geschichte seiner Zeit, alles in franzsischer Sprache; damals wurde an den meisten Hfen französisch gesprochen und geschrieben; der König selbst hatte seine erste Bildung von einem Franzosen und einer Franzsin erhalten und bewahrte die Vorliebe fr die franzsische Sprache und Literatur sein ganzes Leben.

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 783

1877 - Leipzig : Teubner
Ninivek - südlich von Syene den kleinen Wasserfall, *. o txccrrav, durchströmt, oft 10 Stadien breit, Aegypten und theilt sich bei Kerkasoron, 15 Meilen oberhalb seiner Mündungen, m 2 Hauptarme, welche das sogenannte Delta bilden. Von Diospolis in Oberägypten an fließt parallel mit dem Hauptstrom ein Nebenarm, j. Bahar el ^nsef d. i. Josephscanal, bis zur Vereinigung bei Kerkasoron. Die 2 Hauptmündungen scheiden sich wieder in mehrere Arme, so daß man von L. noch W. folgende 7 Mündungen unterscheidet: Die pelusische (rö n.£lovoiuv.bv ozö^ia, Pol.5, 62. Liv. 44, 19.), die tonitische (rö Tccvmnov gz.), die mendesische (ro Mhvsiqßiov er.), die phot-nitische (rö ^art'rnxöv ffr., bei Hdt. 2, 19. Bovhoukov), die sebennytische (Zeßtvvyrnov ffr.), die bolbitische (Bolßnindv er.), die ka-n o b i 5 d) e (Kccvcoßiuov or.) ober ^crcif(coti)d)B Mündung, auch die nankratische oder o uyu&og Scc^cov genannt. Außer diesen Mündungen führte» zur Beförderung des Handels und der Überschwemmungen noch mehrere Canäle ans dem Ml in die See, unter ihnen besonders der Josephscanal (s. ob.); - der Ptolemcnos-Canal, verband vom heut. Cairo aus den Nil mit dem rothen Meer und mündete bei Avsinoe in den heroopolilischen Busen, schon von Dareios Hystaspis begonnen (Hdt. 2, 158.), von Ptol. Phi-ladelphos zu Stande gebracht; er hieß auch Trajanscanal; — der kauobische Caual, verband die Stadt Kanobos mit Alexandrien und der Mareotis. Der Nil war fischreich, voll von Krokodilen, reich an Schilf und Papyros; sein Wasser hatte einen angenehmen Geschmack. Die wichtigste Erscheinung am Nil war von jeher sein jährliches Anschwellen und Austreten, besonders vom August bis October, wodurch die hohe Fruchtbarkeit des säst nie durch Regen benetzten Landes (Hdt. 3,10.) hervorgerufen wurde; Aegypten heißt daher ein Geschenk des Nils (Hdt. 2, 5.). Den Grund dieser Erscheinung fanden schon die Alten mit Recht in den häufigen Regeugüsseu Äthiopiens. Niniveh s. Ninos, Ii. Ninnii, ein campanisches Geschlecht. Genannt wird daraus vorzugsweise L. Ninnins Quad ra-tus, ein Gegner des Tribunen Clodius, gegen welchen er als Volkstribun (58 v. C.) den Cicero unterstützte (Cie. ad Att. 3, 24, 4.), später die Rückkehr Cicero's ans dem Exil beantragte und des Clodius Güter der Ceres weihte. Cic. pro dom. 48. Im I. 49 war er in Campanien, wohin er sich wahrscheinlich wegen des Heranrückens des Cäsar zurückgezogen hatte. Weiter ist nichts über ihn bekannt. Ninos, Nivog, I) N., ö Mvog, und Semirami s, ^E^iqciutg, werden als Gründer an die Spitze der assyrischen Monarchie gestellt, deren Anfang man aber nicht mit Ktesias ins I. 2000 v. C., sondern richtiger 1273 setzen muß (Hdt. 1, 95.), 'wenn auch ein von dem uralten Babylon abhängiges Reich im eigentlichen Asfyrien schon lange früher bestanden haben mag. — Ninos führte sein Volk aus der engeren Heimat, unterwarf Babylon, Medien, Kleinasien und die Völker bis zum Tanais, gründete die Stadt Niniveh am Tigris und wandte sich dann gegen Baktrien, dessen Eroberung ihm nur durch die Klugheit der - Ninos. ^ oo Semiramis, Gemahlin des Menon oder Qnnes, gelang. Diese erhob er zu seiner Gemahlin und starb bald daraus nach 52 jähriger Regierung. Semiramis folgte, indem sie ihren Sohn Ninyas verdrängte oder in seinem Nomen regierte. Noch der Unterwerfung von Libyen und Aithopien, nach der Erbauung von Babylon und vielen andern Anlagen unternahm sie einen gewaltigen, jedoch unglücklichen Kriegszug gegeu Indien. Als sie nach 42 jähriger Herrschaft starb oder von der Erde verschwand, folgte ihr Sohn Ninyas, Ni-vvag. — Ans der überlieferten Soge, in welcher der Ruhm der Semiramis den des Ninos über strahlt, ist es schwer, den historischen Kern auszuscheiden, der nicht ganz fehlt; selbst der Zng nach Indien hat einen geschichtlichen Hintergrund. Ninos ist Sohn des Bel, Semiramis Tochter der Derketo, aber dazu verbindet sie in ihrem Wesen alle Attribute der Derketo und Astarte, das zur Liebe reizende, sowie das Tod und Verderben bringende. Alle Heldenthaten, welche das assyrische Reich gründeten und erweiterten, faßt die Ueber liefernng in beiden Stiftern zusammen, so bafc ihre Nachfolger, die Derketaden, als ganz thatenlos erscheinen (Just. 1, 2.); der Semiramis namentlich wurden auch alle großen Bauwerke Vorderasiens zugeschrieben, sowol die der Chaldäer, als die der ersten persischen Könige. Sie wurde überhaupt mit ihrer alle Männer überbietenden Heldenkrast und Thatensülle zu einem Gegenbilde des letzten assyrischen Königs Sardana pal (s. d.) erhoben, der nach der Ueberlieferung alle Weiber an Weichlichkeit übertraf. — Ii) v Ncvog, gewöhnlich Niniveh nach dem Hebräischen genannt, eine der ältesten und berühmtesten Städte des alten Assyriens, auf der östlichen Seite des Tigris gelegen, gegenüber dem heutigen Mosul, welches vom Baumaterial des zerstörten Niniveh aufgesüßt ist. Nach der Sage war sie von Ntnos und Semiramis erbaut. Der letzte König, Sar-danapalos, unterlag dem tapfern Meder Arbakes und dem babylonischen (Statthalter Belesys. Bei der Belagerung mag die Stadt bedeutenden Schaden gelitten haben, doch wurde sie gewiß nicht gauz zerstört. Erst Kyaxares machte der assyrischen Monarchie ein Ende und zerstörte Nv-niveh, etwa 605 v. C. Hdt. 1, 106. Ju deu nächsten Jahrhunderten wirb N. nicht mehr erwähnt, und Strabou gebentt ihrer als einer ver-schwunbenen Stadt (8, 372. 377.). Als eine alte Stadt erwähnen sie Pliuius (6, 13, 16.), Tacitns (ann. 12, 13.) und Amniianns Marcellinus (18, 7, l. 23, 6.). Von Ninivehs Ruinen rebeit and) die arabischen Geographen des Mittelalters. ^Die genauere Kenntniß der Ueberreste dieser einst so großen und mächtigen Stadt verdanken wir den Forschungen neuerer Reisender, besonders den vom französischen Consnl in Mosnl, Botta, im I 1843 und folg., und von dem Engländer Loyord im I. 1845—50, sowie von dem französischen Architekten Place 1852 in der Umgegend von N. veranstalteten Ausgrabungen. Botta entdeckte bei dem Dorfe Khorsabad nordöstlich von Mosul einen großartigen Palast, ein ungeheures Viereck, dessen Boden aus einer Reihe von großen gebrannten und mit Keilschrist versehenen Backsteinen besteht; darunter befindet sich eine 6 Zoll tiefe Lage ganz seinen Sandes, welche

6. Alte Geschichte - S. 9

1886 - Berlin : Hofmann
Erster Teil. Das Altertum. z Die Geschichte des Altertums umfaßt wiederum drei einzelne Gebiete, welche der Zeit nach aufeinander folgen, wenngleich sie sich nicht durch bestimmte Jahre abgrenzen. Es sind: I. Die Geschichte der Ägypter und der Völker Asiens. Ii. Die Geschichte der Griechen. Iii. Die Geschichte der Römer. I. Die Ägypter und die Völker Asiens. § 1. Die Ägypter. Das älteste Volk, das eine Kultur besaß, waren die Ägypter. Sie bewohnten die Niederungen des Nil. Dieser Fluß übte durch seine Eigentümlichkeit (regelmäßige Überschwemmungen) den größten Einfluß auf das Leben des Volkes. Die Hauptbeschäftigung desselben war der Ackerbau, der hier, wie allerorts, die Grundlage höherer Gesittung wurde. Die Wissenschaften, welche dem praktischen Leben dienen (Mathematik, Astronomie, Baukunde, Medizin), erreichten hier einen hohen Grad der Ausbildung. Große Bauten, die den Jahrhunderten getrotzt haben (Pyramiden, Obelisken re.), Wasserarbeiten, wie die Ausgrabung des Sees Mö-ris, die Herstellung des Papieres (Papyrusstaude), künstlicher Gewebe, die Erfindung der Lautschrift (Übergang von der Bilderschrift, den Hieroglyphen, zu der hieratischen und demotischen), das alles bezeugt, daß die Ägypter einen hohen Grad von Betriebsamkeit und Erfindsamkeit besaßen. Ihre Religion war, wie die

7. Theil 2 - S. 590

1832 - Cassel : Bohné
590 Africa. Ströme, oder vielmehr Canäle von den bibl. Schrift- stellern bezeichnet werden, theils auch, weil im Heb- räeischen schon das diesem Namen in Hinsicht auf Laut und Bedeutung entsprechende Jarah, „benetzen, besprengen, bewässern“ nachgewiesen werden kann. Vergl. Hos. 6, 3. Wahrscheinlich sollte durch die obigen Namen theils der im Strom und in Bächen, durch den letztem der in künstlichen Canälen ver- breitete Fluss bezeichnet werden. Ausserdem trug der Nil, nach Eratosthenes und Strabo, noch die Na- men Astaboras, Aöraßoqag, und Astapus, ’'Aöra- nog a). Die Quellen des Nils, von denen wir jetzt wissen, dass sie sich in den Habessinischen Alpen im Lande der Agow’s befinden, werden von den Alten in sehr verschiedene Gegenden versetzt, obwohl sie alle glaubten, dass sie weit hinter Aethiopia zu su- chen seyn dürften. Sie nahmen die Gegend der Mond- berge für den Ort des Ursprungs an. Vergl. He- rodot. 2. 29—-32. Strabo 17, wo er sagt: r) norcc- piia rov Ntlxov dq^cc/usvtj an 6 rcbv oqcjv rfjg Ai- ßconiag rrjg xoqvoprjg rov Ashra. Diod. Siel. 1, 32. Pl 5, 9. Mela 1, 9. Unter dem röm. Kai- ser Nero wurden Männer zur Aufsuchung der Nil- quellen abgesendet, und deren Nachforschung haben wir es zu verdanken, dass die in Seneca Q. Nat. 6, 8. gegebenen Nachrichten mit den Forschungen neue- rer Reisenden so ziemlich übereinstimmen, dafern sie nicht bloss der Text gewesen sind, wozu die Neue- ren, wie Bruce (Reise nach Abessynien B. 3, B. 4, K. 12, 13.), nur Commentarien geliefert zu haben scheinen. Nachdem der Nil von Syene her in Ae- gypten eingetreten ist, fliesst er in mancherlei Krüm- mungen ungetheilt in dem engen und tiefen Nilthale, von Sandwüsten gegen ’Westen, von Granitgebirgen gegen Osten umgeben und nur 2 — 3 deutsche Meilen breit bis Kerhasoros. Hier theilt er sich zuerst in zwei Hauptarme (15 deutsche Meilen oberhalb der Mündung), bald darauf aber in mehrere Mündungen, Von denen zwei, Ostium Canobicumvmd Pelusiacumgegen Westen und Osten, die Hauptmündungen waren. Auffallend ist

8. Theil 2 - S. 592

1832 - Cassel : Bohné
592 A F U C A. Octobers stehen blieb, so dass während drei Monate das ganze lange und schmale Land des langgedehn- ten Nilthals nur ein grosser Strom zu seyn schien, wegen seines trefflich befruchtenden Schlammes ward der Nil beiden Aegyptern ein Gegenstand heiliger Vereh- rung. Er war für Oberägyplen ein Heilbringer, für Nie- derägypten sogar ein Demiurg, oder Schöpfer, indem dieses letztem Landes Entstehung dem von ihm her- beigeführten Schlamm beigemessen ward, und hiess desshalb auch Gaeon. Herod. 2, 21. fl’. Diod. Sic. 1, 37. Plutarch. de Iside. Sympos. 8, 8. Uebrigens trug er noch eine Menge encomiastischer Beinamen, als z. B. Chrysorrhoas (Goldstrom), jdiipetes, Homer. Od. 4, 477. (der aus dem Himmel fallende Strom) u. s. w. Nach Herodot. 2, 19. begann der Nil mit dem Sommersolstitio zu schwellen, strömte 100 Tage lang über sein gewöhnliches Bette und trat nach aber- mals fast 100 Tagen wieder in sein altes Bette zu- rück. Sein ausgetretenes Wasser w'ard mit Nilmes- sern, Ntiho¡.ihrqicc (gegenw. im Arab. Mehias, d. i. Messstäbe), gemessen, um mit deren Hülfe die zum Ablassen des Tvassers aus den Canälen nöthige Hö- he zu bestimmen. Nach Strabo a. a. O. waren sie steinerne Brunnen, längs den Ufern des Nils, die den jedesmaligen Stand des Nilwassers anzeigten*, wahr- scheinlich, weil zwischen ihnen und dem Flusse eine Verbindung statt fand; denn nach Strabo fiel und stieg das Wassg)' in den Brunnen zugleich mit dem Nil. Ueber die Vorstellungen der Alten in Hinsicht auf die Ursachen des Anschwellens des Nils vergl. man Ukert's mehrmals angezeigtes Werk, in der phys. Geogr. S. 46 ff’. Unter den aus dem Nil abgeleite- ten Canälen waren der sogen. Josephscanal, auf der West- seite des Nils, nebst dem Canal bei Alexandria, und auf der Ostseite der Königscanal der Ptolemaeer, mit dem 2 rajanscanal bei dem-heutigen Kairo die bedeutendsten. Anmkiuc. a) Nach der von Jabionski Panth. Aeg. I, 4. p. 157. und 159. vorgetragenen und von Herrn Champollion „l’Egyp- te sous les Pharaons I, p. 134. 136. gebilligten Etymologie wäre der Name Neilos entstanden aus dem zwei koptischen mit einander verbundenen Yyörtern 0 — Nu „tempus defini-

9. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 7

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
der erstgenannten Villa während des verschütteten Zustandes eine große Anzahl von Würinern gelebt hatte, die bald nach der Aufdeckung durch 40—60 Fugen des Cements hervorbrachen und versuchten, die eben freigelegte Mosaik von neuem mit Erde zu bedecken itnd dem Blicke der Menschen zu entziehen. — In Silchester konnten andererseits lehrreiche Studien über die Durchbohrung von Mauern und über die ungleiche Versenkung von Stein-snßböden angestellt werden. Letztere bilden in der Regel gegen das Centrum bedeutend starker als an den Umfassungsmauern gesenkte Flächen. Es ist dies die natürliche Folge davon, daß die Würmer in der Nähe von Mauern, deren Fundamente tief genug hinabgehen, sehr in ihrer unterminierenden Thätigkeit behindert sind, während sie im mittleren Raume unter dem Fußboden sich frei bewegen konnten und dort eine beträchtlichere Erdmenge durch die Fugen emporbeförderten." Dadurch wurde eine stärkere Senkung der mittleren Teile bewirkt. Man sand selbst Höhlungen innerhalb der Mauern gänzlich mit Regenwurmexkrementen gefüllt vor. Auf diese Weise sind alte verlassene Römerstütten den Blicken der Menschen entzogen und durch die Thätigkeit der Würmer bewahrt geblieben; es bilden demnach diese Würmer eine der Instanzen, denen die antiquarische Forschung zu lebhaftem Danke verpflichtet ist; wobei wir die neben den Würmern wirkenden anderen menschlichen und natürlichen Kräfte keineswegs unterschätzt haben wollen. So ist es z. B. bekannt, daß das „Forum Romanum“ in unserem Jahrhundert unter einer Schuttmasse von zuweilen 13 m Tiefe hervorgegraben werden mußte, nachdem es lange als Ablagerungsstätte hatte dienen müssen. Doch auch abgesehen von den Grabuugen, wer in Italien reist, wird sofort herausfinden, daß in zahlreichen Mnnicipien die Eriuueruugeu an die erste Blüteperiode der Halbinsel, die römische Kaiserzeit, nicht weniger zahlreich und wertvoll sind, als die aus der Periode der Renaissance, in der Italien zum zweiten Male der Welt die Fackel der Erleuchtung vorautrug.

10. Geschichte der Alten Welt - S. 19

1860 - Freiburg : Herder
Die ältesten Staaten. 19 Denkmäler und Schrift. § 48. Aegypten ist noch immer außerordentlich reich an Denk- mälern und Ueberresten aus seiner Vorzeit, und die meisten derselben enthalten Inschriften, nicht nur die Tempel, Obelisken, Stelen, Grabkammern, Kolossalstatuen, sondern auch Ellen, Gefäße, Mumien- särge, Werkzeuge, Schmucksachen. Dazu kommen Papyrusrollen, die besonders in den Gräbern gefunden werden, denn die Aegyptier waren ein sehr schreibseliges Volk, so mühsam auch ihre Schrift war. Diese war eine Bilderschrift, die weltbekannte hieroglyphische, deren Räthsel erst in unserer Zeit, wenn auch nicht vollständig, gelöst worden ist, da manche Hieroglyphe noch nicht entziffert und über die Bedeutung anderer die Aegyptologen nicht einig sind. Früher war man der Mei- nung, jedes Bild sei ein Wort, indem es geradezu das Abbild eines Gegenstandes (z. B. das Bild eines Hauses drückt auch das Wort Haus aus), oder denselben symbolisch bezeichnet. Dies ist theilweise der Fall, indem z. B. das Bild der Sonne das Wort Sonne, ein Palmzweig das Wort Jahr ausdrückt; aber viele Bilder bezeichnen auch nur einzelne Laute und andere einzelne Silben. Außerdem gibt es determinative Hie- roglyphen, d. h. solche, welche die Bedeutung anderer genauer bestimmen sollen. Die Hieroglyphenschrift wurde hauptsächlich in den Tempeln und auf Monumenten angewandt, auf Papyrus hingegen und auch bei gewöhn- lichen Inschristen diente die hieratische Schrift, welche die Hiero- glyphenbilder nur in deutlichen Umrissen skizzierte. Später, man glaubt zur Zeit Psametichs I., wurde eine noch einfachere Form, die Andeutung des Bildes gewählt, und diese Schrift, die sogenannte d emo tische, diente für den gewöhnlichen Gebrauch. Baukunst. § 49. Am ausgezeichnetsten sind die Bauten der Aegyptier. Die jährliche Ueberschwemmung des Landes nöthigte sie ihre Städte auf künstlichen Anhöhen anzulegen oder dieselben durch hohe und starke Dämme zu schützen; sie mußten also messen und rechnen und große Werke gemeinschaftlich aussühren. Gemeinschaftliche Arbeit gebot auch das Bedürfniß, den Thalboden gleichförmig und hinlänglich zu bewässern, sie mußten Gräben und Nebengräben, Dämme und Nebendämme auf- führen, daher Aegypten seit uralter Zeit mit einem Netze von Gräben und Dämmen durchzogen ist. Ein gewaltiges Werk bilden die Dämme, welche die beiden Ufer des Nils in seiner ganzen Länge begleiten; sie gestatten ihm die Ueberschwemmung eines bestimmten Landstrichs erst, penn der Uferdamm an einer Stelle durchschnitten wird; sie verwehren aber in gleicher Weise das alsbaldige Nückfließen des ausgetretenen Wassers in das Strombett, wenn der Wasserstand sich wieder senkt. Die Ueberschwemmung wurde also reguliert, was nicht einzelnen Orten und Bezirken überlassen werden konnte, sondern immer unter der Lei- tung der Landesregierung stehen mußte. Ein erstaunlicher Wasserbau wird von den Griechen einem Pharao Möris zugeschrieben; oberhalb Memphis wird nämlich das libysche Gebirge von einem engen Felsen- thale durchbrochen, welches sich alsbald in ein mehrere Meilen im Durch- messer haltendes Thalbecke» erweitert (heute el Fayum genannt). Aus 2*
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